Sogenannte Druckprüfungen sind eine Form der Dichtigkeitsprüfung, mit deren Hilfe Abwasserleitungen überprüft werden. Dabei wird Luft oder Gas eingesetzt um zu beobachten ob es im zu überprüfenden Rohr undichte Stellen gibt.
Warum werden Druckprüfungen benötigt?
Sind Abwasserkanäle und andere Leitungen undicht, kann Schmutzwasser durch die undichte Stelle in das Erdreich gelangen. Dadurch sickern Schadstoffe und Fäkalien durch den Boden in das Grundwasser und verschmutzen so im weiteren Verlauf auch das Trinkwasser. Druckprüfungen sind daher für private und kommunale Abwasserleitungen in Wasserschutzzonen Pflicht und werden für andere Leitungen zumindest empfohlen. Auch Senkgruben, Ölabscheider und ähnliche Behälter, in denen Schmutzwasser gesammelt wird, müssen regelmäßig auf ihre Dichtigkeit überprüft werden.
Wie verlaufen Druckprüfungen?
Bei einer Druckprüfung wird das jeweils zu überprüfende Rohr mit Hilfe einer aufblasbaren Sperre von der allgemeinen Kanalisation abgetrennt. Auch die Seitenleitungen werden abgedichtet. Anschließend wird das Rohr mit einem Gasgemisch oder mit Luft gefüllt und ein Druck von 110 mbar aufgebaut. De Fachmann beobachtet nun, ob der Druck in der nächsten halben Stunde nachlässt. In diesem Fall entweicht die Luft durch eine undichte Stelle in der Leitung. Wenn dies der Fall ist, muss das Rohr mit Hilfe von Kanal-TV sorgfältiger überprüft werden um die undichte Stelle zu finden und abzudichten. Neben Druckprüfungen mit Luft oder Gas wird zur Dichtigkeitsprüfung auch gerne Wasser verwendet.